Krankheitsbilder


Häufige neurologische Erkrankungen

Die Symptome für neurologische Erkrankungen sind vielfältig und werden deshalb nicht immer rechtzeitig erkannt und behandelt. Einige der häufigsten haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Ursachen und Symptome:

Charakterisiert werden Demenzen durch eine chronische Störung des Gedächtnisses, der Informationsverarbeitung und Orientierung, der Sprache und des Denk- und Urteilsvermögens. Demenzen sind überwiegend Erkrankungen des höheren Lebensalters, in erster Linie handelt es sich hierbei um die Alzheimer-Demenz oder auch die sogenannte subkortikale Demenz bei langjährigem Bluthochdruck. Seltener und das frühere Lebensalter betreffend sind die frontotemporalen Demenzen, die durch Wesensänderungen und Auffälligkeiten der Sprache gekennzeichnet sind. Bei Demenzen muss immer auch eine Depression, die bei älteren Menschen zu ähnlichen Symptomen führen kann, ausgeschlossen werden. Zur Diagnostik der Demenz gehören neben der ausführlichen Anamnese (auch durch Familienangehörige oder enge Freunde) auch der Ausschluss anderer Ursachen, sodass Laboruntersuchungen und eine Bildgebung des Gehirns wesentlich zur Ursachenabklärung eingesetzt werden.

Behandlung:

Da diese Erkrankung nicht nur die Betroffenen, sondern ganz erheblich auch das unmittelbare Umfeld belastet, ist eine ausführliche Aufklärung wesentlich. Hierzu gehören eine Angehörigenberatung zum Umgang mit den Betroffenen, aber auch praktische Ratschläge (z.B. zu Schlafstörungen, herausforderndem Verhalten, Teilnahme am Straßenverkehr usw.). Daneben werden zur Behandlung Medikamente und auch Hirnleistungstraining eingesetzt.

Ursachen und Symptome:

Die Ursachen für eine Epilepsie sind vielfältig: Neben einer Schädigung des Gehirns können auch Infekte, Fieber, Flüssigkeitsmangel oder ein Schlafdefizit genannt werden.
Diese Erkrankungen sind durch einen plötzlichen Bewusstseinsverlust und Verkrampfungen der Muskulatur gekennzeichnet. Auch Zustände mit Abwesenheit ohne motorische Entäußerungen können auf einen epileptischen Anfall hinweisen. Hier sollte immer eine neurologische Abklärung erfolgen.

Behandlung:

Nach Klärung der Ursache kann mit den geeigneten Medikamenten in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Anfallsfreiheit bzw. eine deutliche Verminderung der Anfallshäufigkeit erreicht werden.

Ursachen und Symptome:

Kopfschmerzen sind der häufigste Grund für eine Untersuchung durch den Neurologen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Kopfschmerzarten, zu nennen sind z.B. Migräne oder Spannungskopfschmerzen. In der überwiegenden Zahl der Fälle reichen zur Diagnosestellung das ärztliche Gespräch und eine körperliche Untersuchung. Selten müssen Laboruntersuchungen, eine Elektroenzephalografie oder eine Computertomografie/Kernspintomografie durchgeführt werden.

Behandlung:

Wesentlich ist eine gründliche Aufklärung zu den Ursachen für Kopfschmerzen. Prophylaktisch wirksam sind oftmals nicht- medikamentöse Maßnahmen. Bei Migräne wirken verschiedene Präparate, allerdings sollte ganz allgemein auf eine nicht übermäßige Schmerzmitteleinnahme geachtet werden um Folgen ( z.B. Magenbeschwerden, Nierenschädigung, Auslösung von Kopfschmerzen durch eine übermäßige Schmerzmittelkonsum) zu vermeiden.

Ursachen und Symptome:

Verursacht wird diese Erkrankung durch eine Abnahme der den Botenstoff Dopamin produzierenden Nervenzellen. Frühe Symptome sind Auffälligkeiten des Nachtschlafes, Abnahme des Geruchsvermögens, Verstopfung (Obstipation), aber auch Depressionen können bereits zu Beginn der Erkrankung im Vordergrund stehen. In der Folge kommt es zu Bewegungsverlangsamung, Zittern (Tremor), monotonem oder auch undeutlichem Stimmklang und Schluckstörung. Nicht wenige Patienten klagen über Sehstörungen.

Behandlung:

Es stehen eine Vielzahl gut wirksamer Medikamente zur Verfügung, die die Erkrankung zwar nicht heilen können, allerdings zu einem deutlichen Hinzugewinn an Lebensqualität führen. Neben Medikamenten spielen Krankengymnastik und Ergotherapie eine zentrale Rolle.

Ursachen und Symptome:

Diese Erkrankung wird durch autoimmune Prozesse ausgelöst und betrifft das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark). Hierbei kommt es zu einer Schädigung der Nervenhüllschichten (Demyelinisierung) mit entsprechenden Symptomen: Sehstörungen (z.B. verschwommenes, unscharfes Sehen, Verminderung der Farbschärfe, Dopplelbilder), Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Inkontinenz)(, Potenzstörungen.
Die Diagnose wird durch die Anamnese, körperliche Untersuchung, Kernspintomografie sowie eine Nervenwasseruntersuchung gesichert.
Da die Erkrankung vornehmlich im jungen Erwachsenenalter auftritt, bedarf es eines ganzheitlichen Beratungsansatzes hinsichtlich Familienplanung und beruflicher Perspektiven.

Behandlung:

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die je nach Verlaufsform und Schwere der Erkrankung zum Einsatz kommen. Daneben kommen Krankengymnastik, Ergotherapie oder auch Medikamente gegen Spastik oder Inkontinenz zum Einsatz.

Ursachen und Symptome:

Muskelerkrankungen sind oftmals durch Schwächegefühle, Gangstörungen und Schmerzen oder auch Muskelkrämpfe gekennzeichnet. Häufige Ursachen sind genetische, entzündliche, stoffwechselbedingte oder auch autoimmunologische Erkrankungen.

Behandlung:

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Myopathie.

Ursachen und Symptome:

Hierbei klagen die Patienten über Taubheitsgefühle, Kribbeln, Gangunsicherheit und Schwindelgefühle, Stolpern und gelegentlich auch Stürze. Häufigste Ursache dieser, vor allem die unteren Extremitäten betreffenden Erkrankung sind Diabetes mellitus, Vitamin-B12-Mangel oder aber auch regelmäßiger Alkoholkonsum.
Die Abklärung umfasst neben der körperlichen Untersuchung auch eine Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeiten sowie eine ausgiebige Labordiagnostik.
Eine sehr häufige Ursache peripherer Nervenschädigungen im Bereich der Arme ist das Karpaltunnelsyndrom.
Sonderformen der Polyneuropathie sind unter anderem durch Autoimmunprozesse ausgelöste Schädigungen (z.B. beim Guillain-Barré-Syndrom oder der CIDP), in seltenen Fällen auch die sogenannten genetisch bedingten (hereditären) Polyneuropathien.

Behandlung:

Nach Ermittlungen der Ursache erfolgt die spezifische Therapie (z.B. Vitamingabe, Einstellung des Blutzuckers), beim Karpaltunnelsyndrom wird eine Handgelenksschiene, in schweren Fällen auch eine Operation empfohlen.
Bei autoimmunen Polyneuropathien erfolgt die Gabe von Immunglobulinen oder Cortison.

Ursachen und Symptome:

Häufigste Ursachen für Rückenschmerzen sind muskuläre Verspannungen und Fehlhaltungen. Zum Ausschluss einer, durch einen Bandscheibenvorfall ausgelösten Beschwerdesymptomatik, ist eine neurologische Untersuchung und eventuell auch eine Bildgebung notwendig.

Behandlung:

Vorübergehende medikamentöse Schmerztherapie, gegebenenfalls Krankengymnastik. Bei schweren Defiziten z.B. Bandscheibenvorfällen oder verengten Rückenmarkskanal ist gegebenenfalls auch eine Operation notwendig.

Ursachen und Symptome :

Beim Schlaganfall kommt es zu einer plötzlich auftretenden Funktionsstörung des Gehirns. In der Mehrzahl der Fälle (ca. 85 %) handelt es sich hierbei um Durchblutungsstörungen, die übrigen Fälle werden durch Hirnblutungen verursacht.
Die Symptome hängen vom Ort der Schädigung ab, zu nennen sind hierbei Halbseitenlähmung, halbseitige Gefühlsstörungen (Taubheitsgefühl, Kribbeln), Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen (einseitige, auch sehr kurz anhaltende Blindheit, Sehstörung des halben Gesichtsfeldes, Doppelbilder) und Schluckstörungen. Nicht selten treten im Verlauf Depressionen auf. Die häufigsten Ursachen für eine Durchblutungsstörung des Gehirns sind Veränderungen der großen hirnversorgenden Gefäße (Makroangiopathie mit Plaques) oder auch Veränderungen kleinster Arterien im Gehirn (Mikroangiopathie).
Häufigste Ursachen sind Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte und das Rauchen.
Weitere Ursachen sind Herzrhythmusstörungen oder selten auch Gefäßentzündungen.

Behandlung:

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Selbst bei flüchtigen Symptomen muss sofort der Notarzt alarmiert werden, der die Einweisung auf eine Schlaganfallstation (stroke-unit) veranlasst.

Ursachen und Symptome:

Hierunter fallen zahlreiche Beschwerden wie Dreh- und Schwankschwindel oder auch ein Unsicherheitsgefühl beim Gehen und flaues Gefühl im Kopf. Häufigste Ursachen für diese Beschwerden sind Störungen des Gleichgewichtsorgans, Polyneuropathien, Durchblutungsstörung des Gehirns, Blutdruckschwankungen oder auch Muskelabbau beim älteren Patienten.
Zur Einordnung dieser Symptome sollte eine neurologische Abklärung erfolgen.

Behandlung:

Diese richtet sich nach der Ursache. Bei älteren Patienten ist Gleichgewichtstraining durch Physiotherapie oftmals hilfreich.